Vielleicht fragen Sie sich, ob es in Chile spezielle oder gefährliche Krankheiten gibt. Wir können Sie beruhigen, die gibt es nicht. Die einzige Krankheit, die für Chile typisch ist, ist die so genannte Höhenkrankheit. Dies liegt daran, dass Chile ein recht gebirgiges Land ist und es dort viele Orte und auch Sehenswürdigkeiten in einer Höhe von bis zu 4,5km gibt. Aufgrund dieser Höhen und der abnehmenden Sauerstoffkonzentration mit zunehmender Höhe kann es zu Schwierigkeiten für den Körper kommen, ausreichend Sauerstoff im Blut zu binden.
Symptome der Höhenkrankheit sind Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwächezustände und Kurzatmigkeit. Sie setzen ab etwa 2000 Metern ein. Manche Menschen belastet die Höhe gar nicht, bei anderen treten die Symptome stark auf, dies ist also unterschiedlich. Wer große Probleme in der Höhe hat, muss sofort wieder in einer Region gebracht werden, welche tiefer gelegen ist. Außerdem sollte man viel Wasser trinken (pro tausend Meter minimum 1L Wasser!!) und langsam hinauf gehen.
Spezielle Impfungen benötigen Sie nicht, wenn Sie nach Chile reisen. Es ist jedoch empfehlenswert, die typischen Reiseimpfungen wieder aufzufrischen, also Tetanus und Hepatitis A und B. Am besten, Sie besprechen dies mit Ihrem Hausarzt.
Zum Gesundheitssystem in Chile allgemein ist zu sagen, dass es eine gute medizinische Versorgung im Land ist. Dies zeigt auch die durchschnittliche Lebenserwartung von Chilenen (72 Jahre) und Chileninnen (79 Jahre), Stand: 2003. Das System wurde jedoch privatisiert. Dies bedeutet, dass Behandlungen während der Reise sehr teuer werden können. Darum ist es auf jeden Fall ratsam, vor der Reise eine Reiseversicherung (Krankenversicherung für das Ausland) abzuschließen. Hierbei sollte man sich wirklich die Zeit nehmen um ein entsprechendes Versicherungspaket auszuwählen und gegebenenfalls über einen Wechsel der Krankenversicherung nachdenken. Im Internet finden Sie beispielsweise unabhängige Tests der Krankenkassen.
Die Folgen der Privatisierung sind, dass chilenische Arbeitnehmer sich privat versichern müssen. Die Bürger, die aus ärmeren Schichten stammen, können bei bestimmten Krankheiten kostenlos in staatlichen Gesundheitszentren versorgt werden. Bisher lassen sich etwa 20 Prozent privat versorgen, die anderen 89 Prozent verlassen sich auf das staatliche System. Es wird auch angestrebt, die medizinische Infrastruktur zu verbessern und die Behandlung für alte Menschen kostenfrei zu machen.